Kolonialismus hierzulande

Die Figur des "treuen Askari" war Teil des Wissmann-Denkmals, das 1908 in Daressalam in der Kolonie Deutsch-Ostafrika (das heutige Tansania) aufgestellt worden war. Nach dem Ersten Weltkrieg war es von den Briten beschlagnahmt worden und gelangte nach hartnäckigen diplomatischen Bemühungen nach Hamburg, wo es 1922 vor der Universität aufgestellt wurde. Im Zweiten Weltkrieg stürzte es bei Bombenangriffen vom Sockel, wurde 1949 wieder errichtet und 1967 von protestierenden Studierenden vom Sockel gestürzt, erneut aufgerichtet, 1968 ein weiteres Mal gestürzt und dann in einem Depot gelagert. Im Deutschen Historischen Museum Berlin wurden seine Teile in der Ausstellung "Deutscher Kolonialismus" gezeigt (Foto).

Kolonialismus in der Provinz

Die Stationen der App Actionbound jetzt als Dokuramen und Audiobeträge.

Von Jessiva Long und Julia Dietz

Eine Stadt, die in kultureller Hinsicht etwas auf sich hielt, schmückte sich im 19. Jahrhundert nicht nur mit einem Theater, sondern auch mit Museen. Neben Kunst- und Geschichtsmuseen gehörte auch ein Natur- und Völkerkundemuseum zum Inventar. In Freiburg wurde das „Adelhauser Museum für Natur & Völkerkunde“ 1895 von Huge Ficke gegründet.

Heute umfasst die völkerkundliche Sammlung 18.000 Objekte aus der ganzen Welt. Allein die afrikanische Sammlung besteht dabei aus rund 3.500 Objekten. Zu den Objekten gehören zum Beispiel Masken, Waffen und Skulpturen. Doch wie gelangten diese Kulturgüter in das Freiburger Museum und was hatte das mit Kolonialismus zu tun?

 


Spurensuche per App: Kolonialismus in Freiburg

Deutschland hat wie Spanien, Portugal, Groß-Britannien und Frankreich einige Kolonien in Besitz genommen, diese aber wieder nach dem Ersten Weltkrieg 1918 verloren. Aber lassen sich trotzdem auch noch 100 Jahre später die Folgen und Spuren dieser Zeit nachweisen? Welche Spuren hat der Kolonialismus in Freiburg hinterlassen? Ist mit der deutschen Kolonialherrschaft auch das koloniale Denken zu Ende gegangen? Diesen Fragen versuchen Freiburger Geschichtsstudenten mit euch auf den Grund zu gehen. Viel Spaß!

Das visuelle Erbe des Kolonialismus

Das visuelle Erbe des Kolonialismus ist heute immer noch präsent. In den Printmedien, in Filmen und Dokumentationen sowie im Internet und den sozialen Medien tritt es uns immer wieder entgegen, ohne dass wir die koloniale Prägung dieser Bildsprache erkennen. Wie lässt sich diese visuelle Prägung überwinden?



Weitere Unterrichtsmaterialien, geschichtsdidaktische Konzeptionen und Informationen zum Thema Kolonialismus

Bernd-Stefan Grewe / Thomas Lange: Kolonialismus. Quellen und Darstellung.  (Kompaktwissen Geschichte) Stuttgart : Reclam 2015 (€ 5,--)

Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 15 (2016), Thema: Geschichtsdidaktik postkolonial. Hg. von Bernd-Stefan Grewe